Die spätgotische Statue der hl. Anna war das Objekt der Verehrung aller Pilger. Nach der Sage erblickte im Jahre 1716 der Lobendauer Handelsreisende Schlenkrich auf seiner Reise durch Sachsen spielende Kinder, die eine Statue der hl. Anna an einer Schnur herumzogen. Er kaufte von ihnen die Statue ab und widmete sie der Kirche Mariä-Heimsuchung in Lobendava (Lobendau). Die Statue der hl.Anna wurde dort ursprünglich auf einer Säule aufgestellt, zuletzt aber in die Kapelle auf dem Joachimsberg gebracht. Von dort war sie auf wundersame Art mehrmals auf den Annaberg gewandert. Hier wurde, auf dem Grundriss des Griechischen Kreuzes, in den Jahren 1775-1777 eine barocke Kapelle erbaut und im Jahre 1857 noch erweitert. Den Hauptaltar stiftete der Herrschaftsbesitzer Franz Wenzel, Graf von Salm-Reifferscheidt und seine Mutter Carolina von Dietrichstein. Im 19. Jahrhundert wurde der Wallfahrtsort durch den Kreuzweg (1834), die Statue Jesu Christi samt Aposteln und die Kapelle mit dem Heiligen Grab ergänzt.
Zur Zeit der Wallfahrtsoktave nach dem Fest der hl. Anna (26. Juli) feierte der sonst stille Annaberg mit den Einwohnern von Lobendau und der anliegenden Dörfer ein großes Volksfest. Vor dem 2. Weltkrieg besuchten den Annaberg in der Sommerzeit einige Tausend Pilger. Es kamen auch viele katholische Sorben, die dann weiter zum Porciunkula-Ablassfest in die Loretokapelle nach Rumburg pilgerten.
Das Annabergfest wurde vor dem 2. Weltkrieg im Volksmund „Madlmorcht“ genannt. Vermutlich weil, wie auch andere Volksfeste, auch diese Wallfahrt eine geeignete Gelegenheit zu Bekanntschaften junger Leute und zur Brautsuche bot.
Die Kapelle befindet sich auf dem Annaberg bei Lobendava (Lobendau). ( Darstellung auf der Karte )
26. 7. (Hl. Anna) und an den nachfolgenden 7 Tagen (Oktave),
Wallfahrtsmesse am Sonntag in der Oktave, 10.00 Uhr tschechisch-deutsch,
übrige Tage in der Oktave Hl. Messen um 18.15 Uhr
Römisch-katholische Pfarrgemeinde ( Darstellung auf der Karte )
Lobendavská 112
407 82 Dolní Poustevna
Tel.: 00420 412 331 543