česky německy

Wallfahrtsstätten
        im Schluckenauer Zipfel

Vorwort

Der Schluckenauer Zipfel, der nördlichste Teil der Tschechischen Republik hat viele Beinamen – einst nannte man das Gebiet nördlich des Lausitzer Gebirges Böhmisches Niederland. Laut Miroslav Nevrlý ist es: „Eine andere Gegend, als ob sie nicht zu Böhmen gehörte. Eine Gegend mit hoheitsvollen Dorfnamen: Knížecí (Fürstenwalde), Hraběcí (Grafenwalde), Císařský (Kaiserswalde), Království (Königswalde), Panský (Herrnwalde).“ Die Gegend mit Lindenalleen, Hügeln, prächtigen massiven Villen und Umgebindehäusern im Grenzgebiet von Böhmen und Sachsen wurde auch als Schwarzer Winkel genannt.

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Basilika minor Maria Hilfe der Christen in Filipov (Filippsdorf)

Basilika minor der Jungfrau Maria – Helferin der Christen

Das jüngste Marienheiligtum in der Leitmeritzer Diözese erfuhr schon seit dem Anfang im Jahre 1866 große Hochachtung der Gläubigen. Im Laufe der Jahre wurde er zum besuchtesten Wallfahrtsort in der Diözese. Im Hause Nr. 63 in Philippsdorf lebte die schwer kranke Weberin Magdalena Kade (5. 6. 1835-10. 12. 1905). Um 4 Uhr morgens den 13. 1. 1866 erschien ihr beim Gebet die Jungfrau Maria und versprach ihr Heilung. Die bisher unheilbare Magdalena war am nächsten Tag.

Loretokapelle mit Kreuzgang - Rumburk (Rumburg)

Loretokapelle mit Kreuzgang - Rumburk (Rumburg)

Zur nördlichsten in Europa erbauten Loretokapelle pilgerten Gläubige nach Rumburg. Die Andacht zur Jungfrau Maria war mit einer Reihe von Wundertaten verbunden, die im loretanischen Gedenkbuch verzeichnet sind. Jener Pilger,der nach seinem Besuch in Loreto bei Ancona das Sacrum des Heiligen Ortes nach Böhmen übertragen ließ, war Anton Florian, Fürst von Liechtenstein. Die Loretokapelle der Jungfrau Maria – Santa Casa (Heiliges Haus) wurde aus Sandstein als eine getreue Kopie des italienischen Originals gebaut. Im Jahre 1704 begann der Fürst von Liechtenstein mit dem Kapellenbau nach Plänen.

Maria-Himmelfahrt-Kirche - Vilémov (Wölmsdorf)

Kirche der hl. Maria-Himmelfahrt - Vilémov (Wölmsdorf)

Am Anfang der Wallfahrtstradition war ein Brunnen mit seiner heilenden Kraft. Auf diese Kraft wurde als erste 19. 10.1646 durch zwei Engel das kranke Mädchen Anna, Tochter des Bauern Hans Grohmann, aufmerksam gemacht. Beim Brunnen ließ der Herrschaftsbesitzer Joachim Slavata eine Nischenkapelle bauen. Unter dem Pietá-Relief befinden sich einige Inschriften, wie z. B. „Bitt Gott für uns Maria Rein, so wird der Brun zur Gesundheit sein“.

Kirche Maria-Schnee - Krásná Lípa-Sněžná (Schönlinde-Schnauhübel)

Kirche der hl. Maria-Schnee - Krásná Lípa-Sněžná (Schönlinde-Schnauhübel)

Der Wallfahrtsort ist mit dem Schicksal der Eheleute Anna Maria Liebsch, geborene Heinrich (1674–1749) und Johann Christoph Liebsch (1667–1745) verbunden. Vom Garnhändler erarbeitete er sich bis zum wohlhabenden Besitzer zahlreicher Bleichen empor. Die Eheleute dankten Gott für ihr Vermögen mit vielen Spenden. Die frommen Eheleute träumten den gleichen Traum; es erschien ihnen die Jungfrau Maria mit der Bitte, im Schnauhübel eine Kapelle für sie zu errichten. Der Grundstein wurde am 29. 7. 1732 gelegt. Baumeister der Maria-Schnee-Kapelle war Zacharias Hoffmann aus Lipová (Hainspach). Die einschiffige barocke Kapelle wurde im Jahre 1734 vollendet. Papst Klemens XII. verlieh im Jahre 1738...

Kapelle der hl.Anna - Lobendava-Anenský vrch (Lobendau-Annaberg)

Kapelle der hl.Anna - Lobendava-Anenský vrch (Lobendau-Annaberg)

Die spätgotische Statue der hl. Anna war das Objekt der Verehrung aller Pilger. Nach der Sage erblickte im Jahre 1716 der Lobendauer Handelsreisende Schlenkrich auf seiner Reise durch Sachsen spielende Kinder, die eine hl.-Anna –Statue an einer Schnur herumzogen. Er kaufte von ihnen die Statue ab und widmete sie der Kirche Mariä-Heimsuchung in Lobendava (Lobendau). Die Statue der hl.Anna wurde dort ursprünglich auf einer Säule aufgestellt, zuletzt aber in die Kapelle auf dem Joachimsberg gebracht. Von dort war sie auf wundersame Art mehrmals auf den Annaberg gewandert. Hier wurde in den Jahren 1775-1777 eine barocke Kapelle auf dem Grundriss des Griechischen Kreuzes erbaut und im Jahre 1857.

Kapelle des hl. Kreuzes - Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgental)

Kapelle des hl. Kreuzes - Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgental)

Die Anfänge der Wallfahrtsstätte sind mit der Sage vom Wunderkreuz verbunden. Es wurde am Fuße des Hügels unweit von Jiřetín po Jedlovou (St. Geogental) im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts vom jüngsten Sohn der protestantischen Famile Donth aufgerichtet. Bei seiner Exilreise nach Sachsen erschien ihm im Traum Jesus am Kreuz und forderte ihn zur Rückkehr auf. Das Gebet bei dem neu errichteten Kreuz gab ihm die Gesundheit zurück.